Ein vorhandener Tankrucksack läßt sich für ein neues Motorrad mit einfachen Mitteln umbauen. Wie geht das und was braucht man dazu?
Brauche ich für meine neue Maschine einen neuen Tankrucksack?
Seit Wochen ist der Herbsthimmel bleigrau. Der Regen will und will nicht aufhören. Jetzt beginnt die Jagdsaison für alle jene, die sich eine neue (gebrauchte) Maschine zulegen wollen. Schließlich sind die Motorrad-Verkäufer angesichts weitgehend kundenfreier Verkaufsräume eher zu preislichen Zugeständnissen bereit als in der Hochsaison.
Auf diese Weise läßt sich mancher hart verdiente Taler einsparen und der Reisekasse für schöne Touren-Extras zuführen. Manchmal sind auch die Anbaukoffer Teil des Verhandlungspakets, was die Reisepläne naturgemäß beflügelt.
Ist der alte Tankrucksack wirklich überflüssig?
Traurig bleibt in vielen Fällen der treue Tankrucksack zurück. Vor allem, wenn bei der neuen Maschine das Befestigungssystem nicht mehr paßt. Über Tausende herrlicher Tourenkilometer hat er uns begleitet. Viel Angenehmes und Nützliches hat er aus seinem Inneren gespendet: erfrischende Getränke und nahrhafte Snacks, willkommene Utensilien und nützliches Bordwerkzeug.
Und jetzt, da eine neue Maschine in der Garage steht, soll das gute Stück in Pension geschickt werden? Nur weil er sich auf dem neuen Tank nicht mehr in gewohnter Weise befestigen läßt? Das kann doch nicht angehen. Da gibt es passende Lösungen!
Wie kann ich mit einfachen Mitteln meinen Tankrucksack umbauen?
Allerdings muß man nicht gleich unnötig zusätzliches Geld ausgeben. Das stand für mich fest, als ich nach weit über 100.000 km meine BMW R 1200 GS gegen eine Yamaha FJR 1300 abgegeben habe.
Da lag er nun, der gute alte Wunderlich-Tankrucksack mit seinem Riemen-Clip-Befestigungsmechanismus, der absolut nicht auf die neue Maschine passen wollte. Zudem hat meine neue FJR einen Stahltank.
Nach nächtlichen Materialrecherchen im Internet und Durchkramen meines Ersatzteillagers stand für mich fest: Tankrucksack, ich mache Dich fit für ein zweites Leben. Den Tankrucksack umbauen und damit auch Geld einsparen , war ein weiteres Argument für meine Bastelarbeit.
Mehrere Jahre in Rußland haben mich gelehrt, daß die Genialität einer Konstruktion oft in einfachen, robusten Lösungen liegt.
Wie gehe ich beim Umbau des Tankrucksacks vor?
Für den Umbau eines Tankrucksacks auf einen Stahltank genügen einfache Mittel:
- Alle alten Befestigungsteile und Riemen vom Tankrucksack abbauen.
- Klammern, die sich nicht abbauen lassen, mit Panzerband umwickeln, damit sie nicht den Lack auf dem Tank aufvibrieren und Macken hinterlassen.
- In den vier Innenecken des Tankrucksack bärenstarke Neodym-Magneten mit Panzerband kreuzweise aufkleben.
Hält der umgebaute Tankrucksack wirklich sicher?
Damit läßt sich der revitalisierte Tankrucksack bequem auf den Tank aufsetzen, klack – klack – klack – klack. Das Teil sitzt hart auf und hält. Die ersten tausend Autobahnkilometer habe ich ihn vorsichtshalber noch mit einem Befestigungsriemen um das Lenkkopflager gesichert, damit er nicht bei höherer Geschwindigkeit den Abgang macht.
Aber der Tankrucksack sitzt auch noch bombenfest, wenn sich die Tachonadel dem oberen Ende der Anzeige nähert. Insbesondere, wenn er gut gefüllt ist. Nicht zuletzt liegt er im Windschatten von Instrumententräger und Windschutzscheibe auf, was ihm auf der Fahrt ein relativ windstilles Dasein sichert.
Zu schätzen weiß ich vor allem den geringen Aufwand des Abnehmens/Wiederaufsetzens bei Tank- und anderen Zwischenstops. Sicher, es gibt elegantere Lösungen und mittlerweile auch viel anspruchsvollere Tankrucksäcke als den meinigen. Aber wenn man an so einem Teil hängt, was will man machen?
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Aktualisiert am 05/12/2019 von Christian