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A1-Führerschein für Leichtkraftrad │10 Praxistipps

Der A1-Führerschein für ein 125er Leichtkraftrad verlangt von Autofahrern eine grundsätzliche Neuorientierung. Für Einsteiger gibt es hier sind 10 Tipps aus der Motorradpraxis.

Flotter Einstieg mit der 125er

Willkommen im Club! Mit deinem Autoführerschein darfst du seit 1. April 2020 auch Leichtkrafträder bis 125 cm³ fahren. Das knatternde Moped von einst mit seiner bläulichen Abgasfahne ist mittlerweile richtig erwachsen geworden. Damit dir der passionierte Einstieg in die Motorradwelt besser gelingt, habe ich 10 Praxistipps aus meiner Motorraderfahrung zusammengestellt.

Der neue A1-Führerschein für Leichtkraftrad verlangt staendihes Ueben

Üben ist am Anfang besonders wichtig

10 Praxistipps für Einsteiger mit A1-Führerschein für Leichtkraftrad

Wenn du von der neuen Führerscheinregelung Gebrauch machen willst – was mußt du beim Einstieg in die Welt des Leichtkraftrades beachten?

1. Passendes Motorrad

Daß du diesen Beitrag liest, deutet darauf hin, daß dein Entschluß zum Kauf eines Leichtkraftrades schon weit gereift ist. Dabei mußt du drei Dinge bedenken:

  • Richtig schlechte Motorräder gibt es heute eigentlich nicht mehr. Genauso wenig wie richtig schlechte Autos. Hochgesteckte Erwartungen wirst du an deine Maschine nicht haben, denn wahrscheinlich du planst mit ihr weder eine Runde auf dem Nürburgring noch auf Weltreise. Überdies gilt der einschlägige A1-Führerschein für Leichtkraftrad (B 196) nur in Deutschland.
  • Was der Markt bietet, dürfte deine Ansprüche allemal erfüllen. Die Auswahl an 125er Kleinkrafträdern ist zwar überschaubar, aber qualitativ, funktional und optisch sehr ansprechend. Aussuchen macht Freude. Über die in Frage kommenden Modelle orientierst du dich zunächst am besten hier.
  • Entscheidend für die Auswahl eines jeden Motorrades sind die drei H: Herz, Hirn und Hintern. Will heißen: Passion und technisch/praktisches Grundverständnis bringst du wahrscheinlich ohnehin mit in den Showroom. Die Kaufentscheidung trifft jedoch dein Hintern: Setze dich auf die Maschine, lege deine Hände auf die Griffe, stelle die Füße auf die Rasten, schließe die Augen, atme tief durch und prüfe, welches Gefühl sich dabei einstellt. Wenn du dich bequem und entspannt fühlst, dann paßt die Maschine für dich. Zumal, wenn sie dir auch noch optisch gefällt.

2. Passende Fahrerausstattung

Zum Motorradfahren gehört unbedingt die passende Fahrerausstattung. Kein Land der Welt bietet hier eine qualitativ und quantitativ so gute Auswahl wie Deutschland. Bei den bekannten Motorradausrüstern wirst du deshalb nicht nur fündig, sondern auch gut beraten werden.

Helm und Handschuhe, Stiefel und Kombi solltest du unbedingt anprobieren. Preislich brauchst du nicht unbedingt nach den Sternen zu greifen, denn auch in gemäßigter Preislage gibt es bereits sehr ordentliche, sicherheitsgeprüfte Ausstattung. Besonders beim Helm lasse dich eingehend beraten und fahre ihn, wenn möglich, auch zur Probe.

Sofern du mit deiner 125er zur Arbeit oder auch nur zum Spaß in der näheren Umgebung fahren willst, laß dir mal Motorradjeans und „zivilere“ Motorradstiefel zeigen. Sie sind für den Alltagsgebrauch im städtischen Umfeld sehr praktisch.

3. Motorradausstattung

Im Grunde brauchst du für deine 125er zunächst keine besondere Ausstattung. Zwei Ausnahmen vielleicht: ein Rucksack und ein Tankrucksack – der eine z. B. für die Zvilklamotten bei der Fahrt zur Arbeit, der andere für eine Tour. Denn Verpflegung, persönliche Gegenstände und Landkarte wollen untergebracht sein. Alles Weitere ergibt sich nach Lust, Laune und Geldbeutel.

4. Neues Fahrgefühl

Motorrad fahren ist grundsätzlich etwas anderes als Auto fahren. Und ein Motorrad fahren ist weit mehr als ein Motorrad zu besitzen. Für dich mit A1-Führerschein für Leichtkraftrad zählen deshalb drei überlebenswichtige Faktoren:

  • die innere Einstellung zur Mobilität auf zwei Rädern,
  • die Bereitschaft, sich den besonderen Umständen des Motorradfahrens anzupassen,
  • die sklavische Unterordnung unter die Gesetze der Fahrphysik.

Auf gut Deutsch heißt das: Du mußt

  • dich mit deiner Maschine innerlich und physisch verbunden fühlen,
  • Wind und Wetter, Hitze und Kälte aushalten wollen,
  • immer daran denken, daß es für das Motorradfahren physikalische Grenzen gibt. Physics is the language of God.
der-a1-fuehrerchein fuer leichtkraftrad fuehrt zu neuen horizonten

Mit dem A1-Führerschein auf zu neuen Horizonten

5. Du bist für andere unsichtbar

Glaube niemals, die würdest die aufmerksamen oder gar bewundernden Blicke aller anderen Verkehrsteilnehmer auf dich ziehen. Falsch. Das Gegenteil ist der Fall: Im Zweifel übersehen dich alle anderen. Das zeigt leider die Auswertung der Motorradunfälle.

Deshalb besteht deine einzige Überlebensstrategie darin, dich mit dem Motorrad im Straßenverkehr so zu verhalten, als würdest du von den anderen Verkehrsteilnehmern vielleicht optisch gesehen, aber nicht mental wahrgenommen. Also kommst du nicht umhin, für alle anderen mitzudenken und ihrem Verkehrsverhalten alle Dummheiten und Fehler zu unterstellen, die sich nur ausmalen lassen. Darüber hinaus sind für das Fahren in der Großstadt besondere Überlebensstrategien unerläßlich.

6. Systemcheck vor Fahrantritt

Mache dir vor Fahrtantritt einen kurzen technischen Check deines Motorrades zur Routine. Das beruhigt und dient der Sicherheit. Einzelheiten zum Vorgehen findest du massenweise im Internet. Wichtig ist vor allem:

  • Licht, Blinker: funktionieren?
  • Reifendruck: Stimmt er? Besorge dir einen kleinen Luftdruckmesser und verstaue ihn unter dem Sattel.
  • Motoröl, Bremsflüssigkeit: Stimmt der Pegelstand? Glänzen frische Ölflecken unter der Maschine?
  • Kette: Stimmt die Spannung? Zugedreckt? Braucht sie Kettenspray? Wenn die Maschine auf dem Hauptständer steht: Drehe am Hinterrad und prüfe den Lauf der Kette.

7. Besondere Fahrsituationen

Wenn du nur zwei Räder hast, solltest du sie im Griff haben. Nutze deshalb zu Beginn deiner Motorradkarriere jede Gelegenheit, um in aller Ruhe zu üben: z. B auf einem großen leeren Parkplatz oder bei einer Tour auf schönen einsamen Landstraßen. Am besten startest du am Wochenende ganz früh, wenn alle anderen noch im Bett liegen.

Vermeide am Anfang Fahrten bei Nacht und/oder Schlechtwetter. Erfahrung und Routine in diesen Situationen gewinnst du im Laufe der Zeit ohnehin. Wichtig ist erst einmal das sichere Fahren im normalen Alltagsbetrieb.

Nimm auf dem Sozius solange niemanden mit, bis du wirklich Fahrsicherheit gewonnen hast. Das ist nicht nur ein Problem der zusätzlichen Belastung. Du kannst auch nie einschätzen, wie der Sozius/die Sozia auf deinen Fahrstil reagiert. Was wiederum Rückwirkungen auf deine Fahrmanöver hat. Und damit auf die Sicherheit.

8. Suche dir einen Mentor

Für dich mit A1-Führerschein für Leichtkraftrad ist es in der ersten Zeit ist es besonders wichtig und beruhigend, jemanden zu haben, der dich beim Motorrad fahren berät, dich ggf. korrigiert und dir bei der Technik hilft. Suche dir einen geeigneten Partner aus deinem privaten oder beruflichen Umfeld oder jemanden, den du über das Motorradfahren kennen gelernt hast. Du wirst sehen, wie Freundschaften über das Motorradfahren eine völlig neue Qualität gewinnen.

9. Sage rechtzeitig nein

Ein Wort an die jüngeren Kameraden: Sicherlich wirst du öfters mal mit anderen zusammen Motorrad fahren. Aber gib Acht: Wenn einer beginnt, Sch*** zu bauen und wenn die anderen gar noch mitmachen: Klinke dich aus und setze dich ab. Solche Sachen gehen meist nicht gut aus. Nötigenfalls bekommst du eine (fingierte) Textnachricht von deiner Freundin, die dich gerade jetzt dringend braucht …

10. Immer wieder aufstehen

Manchmal passiert’s halt, besonders am Anfang. Wenn das Motorrad alleine umfällt oder mit dir obendrauf – was soll’s. Es ist wichtig, immer wieder aufzustehen und weiter zu machen. Trotz Schrammen an Fahrer und Maschine. Hauptsache, dir ist nichts Schlimmes passiert.

 

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Aktualisiert am 03/04/2020 von Christian

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